Die Fähre Mondorf I von 1929.
28.3.1930: Festschrift zur Einweihung der Mondorfer Fähre 28.3.1930
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1938: Die Fährgerechtsame der Rheinfähre Mondorf, 1938, Michael Richarz, Bonn
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Und hier die Bilder aus dem Buch noch einmal etwas verbessert und größer:
Beim Betriebsbeginn der neuartigen Eisenschalde irrt Michael Reinarz in seinem Buch. Die Zeitungsartikel hier geben das genaue Datum wieder.
Am 21. Juli 1895 kauft die Mondorfer Fährgesellschaft durch Herrn Peter Bröhl das Dampf-Schraubenboot ANNA GERTRUD. Der reine Fährbetrieb mit diesem Boot lohnte sich aber wohl nicht. Deshalb wurde nur einen Monat später ein Lokal-Linienverkehr Rheidt - Mondorf - Grau-Rheindorf - Bonn eingerichtet.
29. März 1930 --------- Quelle: Zeitungsartikel, Zeitung unbekannt
Die neue Mondorfer Rheinfähre in Dienst gestellt.
Am Samstag in der Frühe hatte der Pfarrherr von Mondorf in stiller
erhabener Feier die Einsegnung des neuen Fährschiffes vorgenommen.
Am Nachmittage wurde es dann in üblicher Weise aus der Taufe
gehoben. Am Bug zerschmetterte ein ergrauter Fährbeerbter die Flasche
Champagner und taufte das schöne Schiff mit dem alten Schiffergruß "Im
Namen Gottes" auf den Namen "Mondorf". Der Fährbeerbte Richartz
wies in kurzer Rede auf die uralten Rechte der Fähre hin, hob aber auch
daraus streng durchzuführende Pflichten hervor. Fräulein Scholl und
Schüler Giesen priesen in poetischer Form das schöne Schiff und seine
Aufgaben. Dann erklangen die weihevollen Töne unseres Nationalliedes:
"Deutschland über alles" und das Fährschiff trat seine erste größere
Rheinreise an. Es war hierzu festlich geschmückt, grüne Kränze
schwangen sich um sein Bord, Fahnen flatterten bunt und lustig im Winde und heitere
Musik begleitete es.
Die Fahrt ging unter Begleitung der Mondorfer Privatflotte rheinauf bis an
den Bonner Hafen. Unterwegs evolutionierte das Schiff vorwärts und
rückwärts, wendete nach allen Seiten, drehte sich auf dem Fleck und
erwies sich, fest in der Hand seines jugendlichen Steuermannes, als ein
seinen Maschinen und Steuerapparaten exakt gehorchendes Fahrzeug. Mochte der
böige Wind, der eigenwillig aufsprang und abflaute, an seinen Planken und
Aufbauten auch rütteln, sicher gehorchte es Schrauben- und Ruderdruck. Halb
Rheindorf grüßte vom hohen Rheinufer mit Hand und Mund und Tüchern. Ueber
dem Fährschiff aber kreuzten in den gewagtesten Wendungen zwei Flugzeuge des
Siebengebirgsfluges.
Und um das schöne Schiff flitzte die gesamte Mondorfer Flotte. Nun steuerte das
Fährschiff rheinab, wendete an der Bröhl'schen Werft, seinem Geburtsorte,
grüßte hinüber und ward begrüßt, und führte dann
einige Landungsmanöver am Bonner Ufer aus. Die sind hier noch recht
schwierig. Die Rampen sollen hier erst nach der Eigenart des Schiffes
und seinem Tiefgang entsprechend verbessert werden. Anlanden und
Abfahren fanden vollen Beifall einer Abordnung von Sachverständigen
der Rheinfähren-Verbindung. Die hatte Direktor Reich von Godesberg
herangeführt. Etwa zwei Stunden dauerte die Festfahrt; die in
Wirklichkeit nochmal eine scharfe Prüfungsfahrt war. Kurz vor der
Landung erinnerte der Geschäftsführer der Mondorfer Fährgesellschaft Giesen
in einer Ansprache an die alte Ponte, die zwanzig lange Jahre in Sturm und Eis
und Sonnenschein, bei Tag und Nacht, treu und brav ihren Dienst
getan hat. Ein glückhaft Schiff sei die alte Ponte gewesen, ein glückhaft
Schiff möge aber auch das neue Fährboot sein.
Die Mondorfer Fährbeerbten sind ähnlich den Bergheimer Fischern eine
große Familie. Dieser wirtschaftliche Familienverband hielt dann, am
Abend, in der Post eine besondere Festfeier ab, zu der auch Gäste
geladen waren; Kreisdirektor Herchenbach als Vertreter des Siegkreises,
Bürgermeister Hecker der Verwalter des Amtes Niederkassel, Direktor Reich,
Godesberg, für die Rheinfährenvereinigung. Sie alle feierten in guten Worten das
gelungene Schiff; kritisch, ohne Anerkennung zu versagen, sprachen der Ortsvorsteher
und noch eine Anzahl Mitglieder der Genossenschaft. Keine Rede aber, die nicht
wirtschaftlichen Gewinn für Mondorf, das Amt Niederkassel, den Siegkreis, und für
die weitere Heimat vertrauensvoll von der neuen besseren Verbindung erhofften.
Zeitungsbericht zu einem Unfall an der Fähre am 11. August 1939.
Die Fahrt ging unter Begleitung der Mondorfer Privatflotte rheinauf bis an den Bonner Hafen. Unterwegs evolutionierte das Schiff vorwärts und rückwärts, wendete nach allen Seiten, drehte sich auf dem Fleck und erwies sich, fest in der Hand seines jugendlichen Steuermannes, als ein seinen Maschinen und Steuerapparaten exakt gehorchendes Fahrzeug. Mochte der böige Wind, der eigenwillig aufsprang und abflaute, an seinen Planken und Aufbauten auch rütteln, sicher gehorchte es Schrauben- und Ruderdruck. Halb Rheindorf grüßte vom hohen Rheinufer mit Hand und Mund und Tüchern. Ueber dem Fährschiff aber kreuzten in den gewagtesten Wendungen zwei Flugzeuge des Siebengebirgsfluges.